Wir schützen Höhlen & Karstlandschaften

Gemeinsam erkunden – erleben – erhalten

Höhlen und Karstlandschaften sind auf der ganzen Welt verbreitet. Sie sind in ihren Erscheinungsformen einzigartig und besitzen eine zentrale Bedeutung in der weltweiten Biodiversität: als Biotope (Lebensraumtypen) und Geotope (geologische Formationen). Durch Jahrtausende andauernde chemische und physikalische Prozesse wurden diese bizarren Landschaften geformt. So entstanden Dolinen, Höhlen und Schächte — typische Elemente des Karsts. Der Karst ist ober- und unterirdisch ein wertvolles Naturerbe!

Höhlen sind archäologische und paläontologische Fundstellen, die uns ein Stück näher an unsere Vorfahren und das Leben Jahrmillionen vor uns bringen.

Höhlen und Karstlandschaften sind wichtige Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Viele sind selten geworden und daher stark gefährdet. Einige sind etwas ganz Besonderes, weil sie als Endemiten nur in einem klein begrenzten Gebiet vorkommen, wie zum Beispiel unser Dachstein-Höhlenblindkäfer, das Höhlentier des Jahres 2021.

Viele Höhlen – vor allem in den Alpenregionen – sind wichtig für unsere Trinkwasserversorgung. Dieser Umstand verdeutlicht die Wichtigkeit des Schutzes unserer Berge, der Karstlandschaften und unserer Höhlen. Denn sauberes Wasser geht uns alle an (Link zur Filmseite)

Was wir wollen: Höhlenschutz — ein komplexes Thema!

In erster Linie wollen wir die Höhlen und Karstlandschaften als Bio- und Geotope mit all ihren dazugehörigen Erscheinungs- und Lebensformen erkunden, erleben und schützen, d.h. möglichst lange erhalten und dies mit so wenig Beeininflussung wie möglich. Unsere Nachkommen sollen diese Naturerscheinungen in gleicher Form erleben dürfen wie wir. Zukünftige Forschende sollen auch nach uns die Möglichkeit haben mit neu entwickelten Methoden aus der Natur zu lesen und von ihr zu lernen.

Wir wollen auch außerhalb der Höhlencommunity die interessierte Öffentlichkeit über Höhlenschutz aufklären.

„Höhlenschutz“ bedeutet Schutz eines Lebens- und Naturraumes. Der Lebensraum „Höhle“ beginnt allerdings nicht erst im Eingangsbereich der Höhle, sondern schließt auch die Karstlandschaften rund herum mit ein. Faktoren wie Klima, Wetter und Mensch beeinflussen auch das Höhleninnere. Daher gibt es Wasserschutz- und Landschaftsschutzgebiete, die abgezäunt sind, um eine Verunreinigung (von Wasser) durch Weidevieh oder Müllablagerung zu verhindern.

„Schützen“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutete früher eigentlich „eindämmen“, Wasser aufstauen im Sinne von „einen Schutzwall bauen.“ Heutzutage ist der „Schutz“ vielerorts mit Verboten assoziiert. Dies liegt daran, dass nicht allen Menschen bewusst ist, dass sie mit ihrem unbedachten Tun und Handeln Wertvolles zerstören. Jene, die interessiert sind hören zu, lernen und klären auf.

Unser Leitspruch: „Nimm nichts mit — außer Eindrücke, lass nichts zurück — außer Fußspuren“ („Take nothing but pictures, leave nothing but footprints“)

Dies bedeutet im Klartext: Nimm nichts mit: Tropfsteine (auch abgebrochene), Knochen, etc. gehören in die Höhle und nicht ins Wohnzimmer! Diese Fundstücke können für die Forschung wichtig sein! Lass nichts zurück: Alles, was wir in die Höhle hineintragen, nehmen wir auch wieder mit hinaus (Essensreste, Verpackungen, Batterien, etc.). Das Hinaustragen von Müll gilt natürlich bis zum nächsten Mülleimer und nicht nur bis zum Höhleneingang.

Wir möchten auf die Besonderheiten in der Höhle und ihre besondere Schutzwürdigkeit aufmerksam machen. 2021 und 2022 feiern wir das Jahr der Höhlen und des Karsts. Auch unsere Nachwelt soll eine ähnliche Höhlenwelt vorfinden, wie wir und sie nicht nur anhand von Bildern kennenlernen.

Was können und wollen wir tun?

Tafel

Unser Anliegen ist es, Ver- oder Absperrungen nur in Ausnahmefällen durchzuführen. Der Befahrungsdruck von unerfahrenen Höhlentouristen kann jedoch so groß werden, dass keine andere Lösung möglich ist. In diesem Fall bitte gut überlegt vorgehen und auf den Zugang von diversen Höhlenbewohnern achten: mit fledermausfreundlichen Gittern und ein Durchkommen für bodennahe Kleintiere gewährleisten.

Wenn du dich einbringen möchtest, schreib uns einfach: wirsindnachhaltig AT hoehle DOT org oder melde dich bei:

Pauline Oberender
Katharina Bürger
(Fachsektion Karst- und Höhlenschutz im VÖH)