Die Aktion "Saubere Höhlen" und die internationale Initiative "clean up the dark" – ein starkes Signal für den Höhlenschutz!
Seit vielen Jahrzehnten engagieren sich viele Freiwillige, um unsere Höhlen sauber zu halten. Von kleinen Höhlen angefangen, die in jährlichen Putzaktionen vom Müll der Höhlentouristen, Wanderer, Kletterer, usf. befreit werden, bis hin zu Reinigungstouren in große Höhlensysteme, die dazu dienen, die eigenen Forschungsutensilien oder jene unserer Vorgänger adäquat zu entsorgen. Denn: Höhlen sind äußerst sensible Ökosysteme (u.a. für einzigartige endemische Arten), die geschützt werden müssen. Und sie sind von größter Bedeutung für uns Menschen, denn durch sie fließt das Wasser so mancher Trinkwasserquelle.
Eine Übersicht über Reinigungsinitiativen in Europa gibt ein Dokument der ESF zum World Cleanup Day 2024 (mit österreichischer Beteiligung).
Clean up the dark ist eine internationale Initiative des Karst- und Höhlenschutzes, der sich der VÖH angeschlossen hat. Ausgehend von einer Idee, die ihre Ursprünge in Kroatien hat, haben europäische Höhlenforscher gemeinsam mit der Europäischen Karst- und Höhlenschutz Kommission (ECPC: European Cave Protection Commission) diese Initiative ins Leben gerufen, um auf den Karst- und Höhlenschutz und auf die Bedeutung von unkontaminierten Karstlandschaften und Höhlen aufmerksam zu machen.
Ziel ist es, im ersten Schritt den Status der Verschmutzung unterirdischer Karstlandschaften zu erheben. Wie viele verschmutzte Höhlen gibt es in Europa? Was wird dagegen getan? Dazu wurde eine Datenbank erstellt, die den aktuellen Status einer betroffenen Höhle widergibt. Rot sind jene Höhlen markiert, die "polluted", d.h. verschmutzt sind, und in blau jene mit dem Status "cleaned" bzw. gesäubert. Auf cleanupthedark.org findet man aktuell einige blaue Punkte in Italien und sehr viele rote und einige blaue in Kroatien und Slowenien, aber noch keine Einträge in Österreich. Das Projekt zielt darauf ab, weitere Standorte in Europa aufzunehmen und insbesondere rote Punkte durch ein Meer aus blauen Punkten zu ersetzen. Und Österreich soll kein weißer Fleck auf dieser Karte bleiben!
Um diese Initiative hier in Österreich wirkungsvoll umsetzen zu können sind wir auf eure Unterstützung angewiesen. Alle, die mitmachen wollen, können sich gerne bei Katharina Bürger melden: fledermaus@cave.at
Der VÖH-Vorstand hat 2020 beschlossen diese Initiative mit insgesamt € 1500 zu unterstützen. Die ersten 10 Aktionen, die uns gemeldet werden, werden mit je € 150 belohnt. .
Fotos: 1. Göllerhöhle 1841/1 (Katharina Bürger), 2. und 3: Flaschenloch 1854/108 (Thomas Exel).
Verband Österreichischer Höhlenforschung, Obere Donaustraße 97 / 1 / 61, A-1020 Wien